
Sylvia Bredl (PR- und Öffentlichkeitsarbeit im mooseum) im Interview mit Antonia Scheu, die aktuell ihr FÖJ im mooseum macht
Sylvia (mooseum): Heute habe ich die Freude, euch jemanden vorzustellen, der gerade mitten in seinem Freiwilligen Ökologischen Jahr steckt. Antonia ist die aktuelle FöJlerin hier im mooseum und wird uns von ihren Erfahrungen berichten. Ich bin mir sicher, dass das viele interessiert – besonders diejenigen, die vielleicht selbst überlegen, ein FöJ zu machen.
Antonia: Hey Sylvia, liebend gerne erzähl ich dir wie mein FöJ gerade läuft und was ich eigentlich so mache.
Sylvia: Super, dann kommen wir gleich zur ersten Frage: Also, Antonia, wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, nach deinem Abitur ein FöJ zu machen?
Antonia: Ich wusste noch nicht, was ich studieren will und in welche Richtung es gehen soll. Ich wollte mich auch nicht einfach irgendwo bewerben und dann direkt im 1. Semester merken, dass mir das nicht gefällt. Ich wollte mich erstmal orientieren und herausfinden, was ich später machen will. Deshalb haben mich meine Eltern und meine Freunde darauf gebracht ein FöJ zu machen. Ein paar meiner Freunde haben ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) gemacht und hatten daher schon einiges an Wissen über solche Programme. Natürlich ist ein FöJ ein bisschen was anderes, aber prinzipiell funktioniert es genauso wie ein FSJ. Ihre Erzählungen haben mich neugierig gemacht, und so habe ich mich intensiver damit beschäftigt.
Sylvia: Warum hast du dich für das mooseum entschieden?
Antonia: Das mooseum liegt in meiner Nähe, was natürlich praktisch ist. Außerdem war ich früher als Kind oft bei Ferienfreizeiten dort und habe mich immer total wohlgefühlt. Meine Eltern meinten dann, dass es eine gute Idee wäre, mir das mal anzusehen. Und was soll ich sagen – ich bin superglücklich mit meiner Entscheidung!
Sylvia: Darüber freuen wir uns natürlich! Welche Aufgaben gehören zu deinem Alltag im mooseum?

Vielseitig und eigenverantwortlich
Antonia: Das ist sehr vielseitig! Ein großer Teil meiner Arbeit ist die Umweltbildung. Ich betreue zum Beispiel Kindergeburtstage mit verschiedenen Themen wie Geocaching, Rund um Schaf und Schäfer, Waschen wie zu Urgroßmutter´s Zeiten, Energie & Power, vom Korn zum Brot, Donaukiesel oder rund um den Biber. Das mache ich eigenverantwortlich. Dann gibt es noch Projekttage, zum Beispiel zu Teamwork oder Biographien, und natürlich Ferienfreizeiten, bei denen ich als Betreuerin dabei bin.
Natürlich gehört auch Büroarbeit dazu, vor allem in den Wintermonaten: Telefonate führen, Auskunft über das mooseum geben, Buchungen annehmen und Teilnehmerlisten für Workshops erstellen. Außerdem viele praktische Aufgaben wie die Kontrolle des Geländes und der Ausstellung, Apfelsaft pressen oder Weiden schneiden.
Und nicht zu vergessen, die Seminare, die 5 Mal im Jahr stattfinden. Hier bin ich Teil des Vorbereitungsteams.
Zur Ausbildung gehört auch ein eigenes Projekt, da lässt einem das mooseum auch viel Freiheit. Ich habe mein Projekt sogar schon fertig, denn ich habe riesige, leuchtende Blumen geplant und gebaut, die beim „Winterleuchten“, der Veranstaltung im Winter, den Innenhof der Umweltstation zum blühen bringen. Meine Vorgänger:innen haben z.B. einen Imagefilm gedreht, ein Moor-Beet oder einen Hühnerstall gebaut. Also komplett unterschiedlich.
Sylvia: Gibt es etwas, das du gerne vor deinem FöJ gewusst hättest?
Antonia: Ja! Am Anfang kommt eine richtige Welle auf einen zu, das ist schon eine neue Herausforderung. Liegt sicher auch daran, dass man im mooseum nicht nur mitläuft, sondern von Beginn an wichtige Aufgaben eigenständig übernehmen darf und soll. In der Schule geht man eher mit dem Strom, bekommt Hausaufgaben und weiß eigentlich immer, was auf einen zukommt. Im FöJ hingegen war jeder Tag eine kleine Überraschung. Ich wusste anfangs nicht, wie ich Dinge im Büro erledigen soll oder wie das Ordnersystem im mooseum funktioniert. Aber dank der Hilfe des gesamten Teams bin ich super ins System hineingekommen. Jetzt kenne ich mich echt gut aus, und falls ich doch mal Fragen habe, haben alle im Büro immer ein offenes Ohr für mich.
Sylvia: Gibt es Aufgaben, die dir weniger Spaß machen oder die dich anfangs herausgefordert haben?
Antonia: Ja, das viele Telefonieren war anfangs nicht sehr leicht für mich. Ich habe eigentlich immer ungern telefoniert, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und es ist völlig normal.

FÖJ als Entscheidungshilfe für die Zukunft
Sylvia: Und was macht dir besonders viel Spaß?
Antonia: Definitiv die Arbeit mit den Kindern! Man kann eine richtige Verbindung zu ihnen aufbauen und kommt meistens echt gut mit ihnen klar. Außerdem finde ich es toll, dass mir so viel zugetraut wird. Ich darf viele Dinge selbstständig machen, zum Beispiel die Kindergeburtstage leiten. Dadurch lerne ich viel dazu und fühle mich immer sicherer, wenn ich vor Gruppen spreche.
Sylvia: Gibt es etwas, das dich besonders gefordert hat?
Antonia: Ja, die Umstellung von der Schule auf die 39-Stunden-Woche war am Anfang echt hart. Plötzlich von 8 bis 16 Uhr zu arbeiten, mit nur einer Pause – das war schon eine große Veränderung.
Sylvia: Hast du durch dein FöJ bestimmte Fähigkeiten oder Erfahrungen gesammelt, die du für die Zukunft mitnimmst?
Antonia: Auf jeden Fall! Ich habe gelernt, selbstständiger zu arbeiten, organisiert zu sein und meine Termine im Blick zu behalten. Ich bin viel sicherer geworden, wenn ich vor Gruppen spreche, und traue mir jetzt viel mehr zu. Außerdem bin ich offener geworden und habe weniger Hemmungen, mit fremden Leuten zu reden.
Sylvia: Hast Du schon einen Plan, wie es nach Deiner Zeit im mooseum weitergehen soll?
Antonia: Ich will studieren. Das FöJ hat mir in der Hinsicht wirklich weitergeholfen, weil ich jetzt einen Plan habe: Ich möchte Umweltbildung oder etwas in Richtung Umwelt studieren. Das Ökosystem ist einfach super wichtig, und wir sollten mehr darauf achten. Deshalb will ich etwas studieren, womit ich der Umwelt helfen kann.
Sylvia: Kannst Du noch kurz einen Hinweis zum Bewerbungsverfahren geben?
Antonia: Die Bewerbung läuft über die zentrale Internetseite https://www.foej-bayern.de/. Dort findet man auch alle Infos zu Bewerbungsfristen.
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